Der Wiener Stadtpark ist keinesfalls ein Produkt moderner Zeit, sondern eine Art umgebauter Bereich aus den Jahren um 1800. Damals gab es die Wiener Stadtmauer, die bereits zur Zeit der Kelten und Römer errichtet wurde. Zwar wurden die Bauwerke zunächst erweitert und modernisiert, um 1858 jedoch komplett abgerissen.
Im Zuge dieser Umgestaltung wurde durch den damaligen Bürgermeister beschlossen, auf dem Gelände einen öffentlichen Park anzulegen, den Wiener Stadtpark. Die Fläche wurde 1860 vom Stadterweiterungsfonds kostenlos an die Stadt Wien übergeben. Ein Jahr später kam eine weitere Fläche am linken Ufer der Wien hinzu.
Die 65.000 m² große Grünanlage wird heute von einheimischen Bürgern wie von Touristen als Freizeit- und Erholungsfläche genutzt. Bis 1956 mussten die Besucher für die im Park von einer privaten Firma aufgestellten Sessel Gebühren bezahlen.
Der Wiener Stadtpark sollte ursprünglich im Stil englischer Landschaftsparks errichtet werden. Der Landschaftsmaler Joseph Sellény überarbeitete dafür die Planungen, der Stadtgärtner Rudolf Siebeck führte die Arbeiten aus. An diese beiden Herren erinnern heute die Sellenygasse im 2. Wiener Bezirk Leopoldstadt und die Siebeckstraße im 22. Bezirk Donaustadt.
Das bietet der Park den Besuchern
Der alte Kursalon, in dem Heilwasser für Trinkkuren ausgeschenkt wurde, steht heute als historisches Prachtgebäude im Stil der italienischen Renaissance an der Johannesgasse. Die dazugehörende große Terrasse reicht in den parkt und war in früheren Zeiten ein Tanz- und Konzertlokal. Auch heute werden nach der Renovierung Bälle, Konzerte, Clubbings und Kongresse ausgerichtet. Außerdem ist ein Café-Restaurant darin vorhanden.
Im Wiener Stadtpark stehen eine Reihe an bedeutenden Denkmälern, wie beispielsweise das Bronzestandbild von Johann Strauß (Sohn). Es ist nicht nur eines der bekanntesten, sondern auch am meisten fotografierten in Wien.
Beim Bummel durch den Park führen die Wege nicht nur an den Denkmälern vorbei, sondern auch über zwei Brücken über den Wienfluss. Insgesamt sind 6 Brunnenanlagen vorhanden, eine Meierei und das Gebäude der Stadtgartendirektion. Zu den Aktivitäten im Park gehören das Genuss-Festival, das jährlich Anfang Mai ausgerichtet wird.