In den Eiszeiten entstand durch Erosion des Reussgletschers, der in den Zentralalpen der Schweiz in der Nähe von Luzern zu finden war, der Vierwaldstättersee. Seinen Namen hat er durch die angrenzenden vier Waldstätten bekommen, die heute als Kantone bezeichnet werden und Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern genannt werden. Der Vierwaldstättersee hat eine Fläche von 113,72 km² bei einer maximalen Tiefe von 214 Metern und ist einer der schönsten Seen in der Schweiz.
Sein Wasser bekommt der Vierwaldstättersee hauptsächlich durch die Reuss bei Fluelen und Seedorf, die Engelberger Aa, die Sarner Aa bei Alpnachstad und die Muota bei Brunnen. Die Größe des Sees macht es möglich, ihn in mehrere Bereiche, sogenannte Seebecken und Buchten, einzuteilen. Das ist der Urnersee, der sich von der Einmündung der Reuss bei Seedorf befindet und sich 11 km bis nach Brunnen erstreckt. Das Gersauer Becken wird auch als Gersauer See bezeichnet und führt von Ost nach West über 14 km nach Ennetbürgen. Hier mündet die Engelberger Aa in den See.
Die tiefste Stelle des Vierwaldstättersees liegt in der Mitte der Bucht von Buochs. Sie beträgt 214 Meter. Der Chruztrichter – auch Kreuztrichter genannt – im Westen des Weggiser Beckens ist das eigentliche Zentrum des nördlichen Teils des Sees. Es verzeigt sich in vier Hauptarme. Das ist einmal das Vitznauerbecken, der Stanser Trichter mit Horwerbucht und Alpnachersee, der Küssnachtersee und die Luzerner Bucht.
Landschaftlich reizvoll
Nicht nur die Größe des Vierwaldstättersees oder seine landschaftlich reizvolle Umgebung, sondern auch die Wasserqualität, die Wassertemperatur und das rund um den See vorhandene Klima machen das Gewässer so beliebt. Die Berge rundum schützen vor rauem Klima, sodass die Temperaturen ähnlich wie im Kanton Tessin angenehm mild sind. Das sorgt auch für das gute Gedeihen von Hanfpalmen, Feigenbäume, Zypressen, Kakteen und Edelkastanien. Diese wurden bis in das 19. Jahrhundert als Nahrungsmittel verwendet. In Greppen findet schon seit vielen Jahren ein Kastanienmarkt statt, auf dem Produkte aus Kastanien und regionale Spezialitäten angeboten werden.
Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee
Auf dem Vierwaldstättersee fahren Schiffe zu zahlreichen Stationen entlang des Ufers. Dieser Wasserweg war bis zum Bau der Axenstraße von 1863 bis 1865 die einzige Möglichkeit, vom Norden in den Süden zu gelangen. Heute sind die Gotthardstraße, die Gotthardbahn und die Gotthardautobahn wie die Eisenbahnschnellstrecken weitere Reisemöglichkeiten. Das hat auch den Tourismus gefördert, sowohl den rund um den Vierwaldstättersee, als auch den für die weitere Reise in den Süden bis nach Italien.
Freizeitmöglichkeiten rund um den See
Der Vierwaldstättersee bietet sich für den Wassersport an. Die Wasser- und Windverhältnisse sind sehr günstig. Schon 1929 wurde in Luzern ein Strandbad gegründet und bis heute von zahlreichen weiteren See- oder Strandbädern und von Boots- und Yachthäfen ergänzt. An ungefähr 10 Plätzen ist es möglich, ohne Boot den See zum Tauchen zu nutzen. Wer lieber am Land bleibt, findet zahlreiche schöne Ausflugsziele, malerische Orte und abwechslungsreiche Wanderwege vor. Die Übernachtungsangebote sind für alle Arten des Tourismus ausreichend vorhanden, sodass er während des ganzen Jahres ein Ziel sein kann. Nicht nur der See an sich, sondern auch die anliegenden und umliegenden Ortschaften und Städtchen sind einen Ausflug wert. Dabei spielt die Schweizer Kultur bzw. die Kulturgeschichte eine bedeutende Rolle, wie am Beispiel der Tellskapelle oder dem Schnitzturm von Stransstad zu erkennen ist.