Die Provinz Nordholland ist eine der zwölf Provinzen der Niederlande und ist in Form einer Halbinsel zwischen der Nordsee und dem Ijsselmeer vorhanden. Mehr als die Hälfte der Landfläche sind Polder, also trockengelegte Gebiete, die einst zur Meeresfläche gehörten.
Nordholland wird in die Regionen Westfriesland, Kennemerland, Waterland und Het Gooi unterteilt. Westfriesland war im Frühmittelalter die friesische Region, die nordöstlich von Alkmaar mit den Städten Hoorn, Enkhuizen, Medemblik und Schagen lag. Das Kennemerland ist ein Geestland zwischen Haarlem und Alkmaar und nördlich von Amsterdam liegt Waterland. Es trägt seinen Namen vor allem deshalb, weil es immer noch eine wasserreiche und sumpfige Region ist. Das genaue Gegenteil ist das Gebiet Het Gooi, das in der Nähe von Hilversum liegt. Es ist eine Region mit Wäldern und Heideflächen und ist zwar typisch nordisch, aber eben anders als die anderen Gebiete von Nordholland.
Wie archäologische Funde belegen, gab es in Nordholland bereits ca. 500 n. Chr. erste menschliche Siedlungen. Es wurden sogar in der Region Bloemendaal Töpfe, Kannen und Schalen gefunden, die nach Urteil der Fachleute aus dem Rheinland stammen müssten. Man kann davon ausgehen, dass im 5. Jahrhundert Handelsbeziehungen zwischen Nordholland und dem Rheinland bestanden haben. War die Provinz Holland lange Zeit ein Zusammenschluss der Grafschaften Hennegau und Zeeland, wurde sie 1840 in Nord- und Südholland eingeteilt.
Die Urlaubsregion Nordholland
Nordholland ist wegen der landschaftlichen Vielfalt und der interessanten Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten ein Favorit bei Urlaubern. Städte wie Amsterdam, Alkmaar oder Haarlem haben natürlich einiges zu bieten und sind selbst bei Urlaubern, die ihr Reiseziel an der Küste haben, immer einen Ausflug wert. Es sind aber vor allem die naturliebenden Urlauber, die in Nordholland buchen.
Urlaub auf Texel
Da ist zum Beispiel die Insel Texel, die über den Fähranleger Den Helder zu erreichen ist. Nach nur einer guten viertel Stunde legt die Fähre an den Anleger in Texel an und man fühlt sich augenblicklich in eine andere Welt versetzt. Diese Insel ist zu jeder Jahreszeit schön, vor allem wenn man es nicht nur auf ein Bad im Meer oder ein Sonnenbad am Strand abgesehen hat. Dabei ist es aber nicht so, dass die Insel keine schönen Strände hätte. Wer gerne an der Wasserkante vorbeispaziert, kann das über viele Kilometer machen und dabei sogar die in der Ferne vorbeiziehenden Schiffe beobachten.
Alkmaar
Auf der Route in den Norden kommt man auch an Alkmaar vorbei, der Stadt, die für ihren Käsemarkt berühmt wurde. Alkmaar ist eine historische Stadt mit vielen Baudenkmälern und historischen Sehenswürdigkeiten. Ein schöner Kontrast dazu sind die Einkaufsstraßen mit ihren kleinen Läden, den Cafés, Straßencafés, Kneipen und Restaurants. Eine Fahrt mit einem der Boote, die durch Alkmaar fahren, zeigt die Stadt aus einer ganz anderen Perspektive.
Was wäre Holland ohne seine Windmühlen? Doch nicht jede steht dem Besucher offen, damit er sich über ihre Arbeit informieren kann. In Zaanse Schans – einem Gebiet mit original holländischen Häusern, Mühlen, Käse- und Milchbetriebe und viele Handwerksbetriebe – gewinnt man einen Eindruck vom urtümlichen Holland. In dieser Region wurden alleine im 17. Jahrhundert rund 600 Mühlen gebaut. Sie wurden zum Mahlen von Gewürzen, von Öl und Mehl, aber auch von Farben und zum Sägen von Holz benötigt. Es war praktisch ein frühes Industriegebiet, das hier entstand. Die gesamte Provinz Nordholland ist voll von solchen interessanten Zielen, die nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit dem Fahrrad erkundet werden können, typisch holländisch eben.