Biograd na Moru, zu Deutsch Weißenburg, ist eine kleine Hafenstadt im Norden Dalmatiens, knapp 30 Kilometer von Zadar, dem Hauptort der gleichnamigen Gespanschaft, entfernt. Ein Stück Küste und eine Halbinsel bilden das Stadtgebiet; außerdem liegen die beiden Inseln Planac und Sveta Katarina vor Biograd im Meer. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Nationalpark Kornati, bestehend aus circa 140 unbewohnten Inseln und Riffen.
Der Tourismus hielt in Biograd erstmals in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Einzug. Vor allem Tschechen zählten zu den ersten Feriengästen. 1935 wurde schließlich das erste Hotel eröffnet.
Die Anreise nach Biograd ist in den letzten Jahren einfacher geworden, da viel ins kroatische Straßennetz investiert worden ist. Mit dem Auto kann man entweder über Zagreb oder aber entlang der Küste anreisen. Flughäfen gibt es in Zadar und Split. Von dort aus fahren auch Busse.
Geschichte
Die schon in der Römerzeit begründete Siedlung wurde im zehnten Jahrhundert n. Chr. von Konstantin Porphyrogenitus erstmals als Stadt erwähnt und entwickelte sich bald darauf zum Sitz der kroatischen Könige. Im Jahr 1059 machte König Petar Kresimir Biograd zum Bischofssitz und gründete das Benediktinerkloster St. Johannes. Zehn Jahre später kam das Frauenkloster St. Thomas hinzu. Im Jahr 1102 verband sich das kroatische Königreich mit dem Königreich Ungarn, indem Koloman von Ungarn zum König gekrönt wurde.
Schon 1125 kam es zu ersten schweren Zerstörungen durch Angriffe Venedigs. Auch im späteren Verlauf der Geschichte wurde Biograd immer wieder zerstört: erst in den venezianisch-türkischen Kriegen im 17. Jahrhundert, später dann im Kroatienkrieg durch serbischen Artilleriebeschuss.
So kommt es, dass viele alte Kirchen nicht mehr oder nur noch als Ruinen erhalten sind. Dazu gehören die Reste des Doms sowie der Klosterkirche von St. Johannes, beides ehemals dreischiffige Basiliken, aber auch die Thomaskirche sowie eine Kirche außerhalb des alten Stadtkerns. Immerhin sind Restauratoren bemüht, St. Johannes vor weiterem Verfall zu schützen. Ebenso gibt es die alte Stadtmauer mit ihren Rundtürmen seit gut 100 Jahren nicht mehr.
Erhaltene Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Anastasia entstammt dem Barock und wurde im Jahr 1761 erbaut. Die ebenfalls barocken Altäre sind noch erhalten. Weitere Kirchen sind St. Rochus und St. Anton außerhalb des alten Stadtkerns.
Wer sich für die Antike interessiert, findet in der näheren Umgebung von Biograd Reste eines antiken Aquädukts, einer Wasserleitung, außerdem einige Fundstätten, die auf vorgeschichtliche Zeiten verweisen.
Auch im Stadtmuseum Biograds findet man Exponate mit archäologischen Funden aus vorgeschichtlicher Zeit, der Antike und den Zeiten Altkroatiens. Außerdem werden Reste von Schiffsfrachten aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt.
Ausflugstipps
Unbedingt einen Besuch wert ist der nahe gelegene Nationalpark der Kornati-Inseln. Die meisten von ihnen sind unbewohnt oder lediglich kleine Riffe. Auf der Insel Dugi Otok sind im Gebiet der Meerenge Mala Proversa die Fundamente einer Villa aus römischer Zeit und Teile der antiken Kanalisation erhalten geblieben. Dort liegt auch der Naturpark Telascica.
Vor allem für Angler ist ein Ausflug an den Vransko Jezero interessant. Dabei handelt es sich um den größten Süßwassersee in Kroatien, der über mehrere Kilometer parallel zur Meeresküste verläuft.
Weitere Nationalparks an der dalmatischen Adriaküste, an die sich ein Ausflug lohnt, sind der Krka Nationalpark und der Paklenica Nationalpark. Ein reizvolles Ziel ist außerdem Zadar, die Hauptstadt der Gespanschaft. Wer die Gegend lieber von oben erkunden möchte, kann an einem Panoramaflug teilnehmen. Diese Flüge werden vom Flughafen Zadar aus mit dem Helikopter oder Kleinflugzeug angeboten.
Paradies für Wassersportfreunde
Die besondere geographische Lage sorgt dafür, dass Wassersportler sich in Biograd äußerst wohl fühlen. Durch die vielen kleinen vorgelagerten Inseln im Kanal von Pasman ist Biograd vor allzu starken Winden gut geschützt.
So verwundert es nicht, dass der Yachthafen Kornati-Biograd regen Zuspruch findet. Insgesamt 700 Liegeplätze für Yachten, davon 500 im Meer, gibt es hier. Viele Tauchbasen und Charterfirmen, die Boote vermieten, gibt es hier.
Für Bootstouren bieten sich vor allem die Inseln des Kornati-Nationalparks und der Naturpark Telascica auf Dugi otok an.
Strände
Strandfreunde werden in Biograd gut bedient. Nur wenige Minuten braucht man zu Fuß vom Stadtzentrum, um den öffentlichen Kiesstrand Plaza Drazica zu erreichen. Dieser liegt, umgeben von einer Promenade, inmitten üppiger Vegetation. Als Blueflag-Strand verfügt Plaza Drazica nicht nur über kristallklares Wasser, sondern auch über eine exzellente Infrastruktur. Sanitäre Anlagen sind ebenso vorhanden wie Bademeister, die über die Sicherheit der Badegäste wachen. Das Autocamp Mia befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Plaza Drazica.
Ebenfalls nur 10 Gehminuten vom Ortskern Biograds entfernt, in nördlicher Richtung, wartet der Plaza Bosana mit seinem Kiesstrand auf Badegäste. Auch hier findet der Besucher eine hervorragende Ausstattung vor. Kinder werden auf dem Spielplatz glücklich, und die etwas älteren Gäste können sich auf dem Volleyballplatz austoben.
Ein kleines Stück südlich von Biograd liegt die Soline-Bucht. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Campingplatz.
5 Kilometer südlich vom Stadtzentrum gibt es eine Reihe weiterer wunderschöner Badebuchten, wobei die bekannte Anlage Crvena Luka zunächst privatisiert wurde und derzeit geschlossen ist.
FKK-Fans werden auf der Insel Sveta Katarina fündig, die mit Hilfe von Taxibooten sehr gut erreichbar ist.
Sport und Unterhaltung
Biograd verfügt über eins der größten Tenniszentren in der Umgebung mit insgesamt 20 Plätzen, idyllisch gelegen mitten in einem Kiefernwald. Das Segeln in der windgeschützten Lage ist ebenso möglich wie das Tauchen von verschiedenen Basen aus.
Im Sommer wird ein reichhaltiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm angeboten. Dazu gehören Volksfeste ebenso wie diverse Sportveranstaltungen.
Nach einem langen Strandtag locken abends die Restaurants mit lokalen Spezialitäten ebenso wie mit internationaler Küche. Den Abend kann man in zahlreichen netten Lokalen ruhig ausklingen lassen. Wer tanzen gehen möchte, kann auch Zadar bis in den späten Abend hinein auch mit dem Bus erreichen – oder eine der Diskotheken, die größtenteils zu Ferienanlagen gehören, aufsuchen.