Der Lago di Lugano – auch Luganersee genannt – liegt zu mehr als der Hälfte im Schweizer Kanton Tessin und hat seinen Namen von der Stadt Lugano bekommen. Nur rund 37% der Seefläche befinden sich auf italienischem Territorium. Insgesamt hat er eine Flächengröße von 48,8 km², die mit 30,7 km² zur Schweiz und mit 18,1 km² zu Italien gehören. An der tiefsten Stelle ist der Lago di Lugano rund 288 Meter tief.
Die Entstehungsgeschichte des Lago di Lugano ist für seine heutige Form verantwortlich. Nach der Eiszeit trafen an der Stelle, wo der See liegt, zwei Gletscher zusammen. Im Jahre 1848 wurde zwischen den Orten Melide und Bissone im Tessin der Seedamm von Melide künstlich angelegt. Er überbrückt sie Seeenge und ist von nationaler Bedeutung. Die Hauptstraße 2, die Nationalstraße A2 und die Gotthardbahn überqueren auf dieser Strecke den Luganer See. Für die beiden Städte Lugano und Chiasso ist er die direkte Verbindung, täglich rollen mehr als 55.000 Fahrzeuge darüber.
Natur und Sehenswürdigkeiten in der Region Lago di Lugano
Eine Besonderheit am Luganer See ist die an einem Ausläufer nach Italien liegende italienische Enklave Campione d’Italia. Hier ist der Verlauf der Grenze etwas kompliziert gestaltet, wodurch auch der Zollkodex verändert ist. Zwar gehört der italienische Seeanfang um Porlezza zur heutigen EU, die Gemeinde Campione d’Italia mit dem Seeanteil jedoch nicht. Das hat Vorteile für die Besucher und Gewinner des Spielkasinos, das sich dort befindet.
Die meisten Touristen kommen jedoch wegen des Sees und der drumherum befindlichen schönen Landschaft. Aussichtsberge wie der Monte Brè mit 925 Metern Höhe, der Monte San Salvatore mit 912 Metern oder der Monte Generoso mit 1.701 Metern bieten eine wunderschöne Fernsicht. Der Monte San Giorgio, der zwischen den südlichen Armen liegt, wurde zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt. Das vorherrschende mediterrane Klima am Lago di Lugano trägt ebenfalls zu der Beliebtheit bei Urlaubern und Touristen bei.
Melide am Lago di Lugano ist durch die Freiluftanlage Swissminiatur in den Blickpunkt der Touristen und Urlauber gerückt. Sie wurde bereits 1959 eröffnet und zeigt heute mit gewachsenem Charme eine verkleinerte Schweiz. Auf 14.000 m² können die Besucher zwischen März und November mehr als 130 Modelle von Kirchen, Burgen, Schlössern, Denkmälern oder Patrizierhäusern bewundern. Sie wurden im Maßstab 1:25 errichtet und laufend ergänzt, etwas verändert und natürlich gepflegt. Um die Gebäude herum bewegen sich auf 3,5 Kilometern Schiene 18 Züge, Zahnrad-, Drahtseil- und Schwebebahnen sowie Modell-Schiffe. Auch Modellbahnfans werden hier begeistert interessante Zuganlagen finden. Als einziges nicht-schweizerisches Modell wurde anlässlich der 200-Jahr-Feier des Kantons Tessin zur Eidgenossenschaft der Mailänder Dom als begehbares Modell gebaut.