Im Süden von Chile befindet sich der Nationalpark Torres del Paine. Er gehört zu Patagonien und liegt in der Region de Magallanes y de la Antartica Chilena – oder auch der Provinz Ultima Esperanza. Die Stadt Puerto Natales liegt rund 140 km entfernt. Er ist einer der bekanntesten Nationalparks des Landes und liegt umgeben von der Berggruppe der Cordillera del Paine.
Die Entstehung des Nationalparks Torres del Paine
In Patagonien endete die letzte Eiszeit vor rund 14.000 Jahren und hat den Rückzug der Gletscher zur Folge. Der Rückzug der Gletscher begünstigt die Ansiedlung von Tieren und so fand 1895 der deutsche Abenteurer und Siedler Hermann Eberhard ein Mylodon-Skelett. Dieses Riesenfaultier lebte östlich des Parks in einer Höhle. Diese ist mittlerweile zu einem oft besuchten Touristenziel geworden.
Bevor 1959 der Nationalpark gegründet wurde, hatten die Grundbesitzer große Waldflächen abgebrannt. Sie wollten damit Weideflächen für ihre Schafe schaffen. Mittlerweile sind diese Flächen wieder renaturiert. 1978 wurde der Nationalpark zum Biosphärenreservat der UNESCO ernannt. Er wird von der chilenischen Forstbehörde CONAF verwaltet.
Fakten zum Torres del Paine Nationalpark
- Land: Chile
- Nächste Stadt: Puerto Natales
- Fläche: 2420 km²
- Gründung: 1959
- Besucher: rund 250.000
- Öffnungszeiten: 24 Stunden geöffnet
Die Besonderheiten im Nationalpark
Der Nationalpark ist 2420 km² groß und grenzt im Norden an Argentinien und den dortigen Nationalpark Los Glaciares. Der Grey-Gletscher und der See Lago Grey grenzen westlich an den Nationalpark Torres del Paine, im Süden der Lago del Toro, im Osten der Lago Sarmiento de Gamboa. Dieses Ensemble sorgt dafür, dass die Region von 3000-er Bergen, Gletschern, Fjorden und großen Seen geprägt wird. Die drei spitzen, fast wie Nadeln aussehenden Torres del Paine sind das Wahrzeichen des Nationalparks. Es sind Granitberge mit Höhen zwischen 2600 Metern und 2850 Metern. Mit 3050 Metern Höhe ist der Cerro Paine Grande der höchste Berg im Nationalpark.
Dank dieser abwechslungsreichen Landschaft – die Gewässer werden von Tundra-Landschaften und Zypressenwäldern oder Lenga- und Olivillo-Bäumen ergänzt – bietet der Nationalpark Besuchern eine spektakuläre Kulisse für den Aufenthalt in der Natur. Zusätzlich stehen hier viele Blumenarten und Orchideen, die mit ihren bunten Blüten einen besonders reizvollen Kontrast bieten.
Mittlerweile ist der Nationalpark touristisch sehr gut erschlossen. Von Oktober bis April fahren Busse dorthin, im Park fahren Shuttlebusse vom Eingang bei der Laguna Amarga zum Base de las Torres. Das ist der Anfang des Wanderweges und zum Anleger für den Katamaran.
Im Park verteilt liegen verschiedene kleinere Verwaltungspunkte. Wander-Rundwege halten die Besucher einerseits auf geordneten Wegstrecken, sorgen andererseits auch für Sicherheit. Zum Übernachten gibt es mehrere Camping- und Hüttenbereiche, die von der Tourismus-Organisation Vertice und Fantastico Sur sowie von der CONAF betrieben werden.
Besucher, Trekkingfreunde, Gletschertouristen und Bergsteiger finden im Nationalpark ein umfangreiches Terrain. Der Eintritt, der gebührenpflichtig ist, wird unter strengen Umweltauflagen gestattet. Diese werden in einem kurzen Video erklärt, das zwingend vor dem Besuch angesehen wird. Für die Übernachtung im Zelt wird pro Person mit verpflichtender Verpflegung ein Betrag von 80€ berechnet. Somit muss man sich nicht selbst mit Verpflegung belasten, die unterwegs geschleppt werden müsste.
Der Park ist natürlich auch ein großer und wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Gegend ist ansonsten relativ menschenleer. Eine Fernstraße verbindet den Nationalpark mit Puerto Natales, sie ist 80 km lang. Zwei große Wanderwege sind eingerichtet, die natürlich nicht komplett genutzt werden müssen. Sie sind 100 bzw. 130 km lang.